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global news 2687 30-05-12: Wessen Interessen dient NachDenkSeiten: deutschen oder griechischen?

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14 Responses to 2687

  1. UBasser sagt:

    Wenn es um die Griechen geht, würde ich die Klappe halten. Jeder weiß doch genau, daß ein finanzielle Unterstützung nicht dem griechischen Staat zugute kommt, sondern den Banken! Es ist dabei unwichtig, ob jemand Steuern hinterzieht. Die Vermutung liegt nahe, das es in unseren Breiten nicht anders wäre. Das sich die Deutschen vor den Karren spannen lassen, in dem sie anbieten in Griechenland Steuern einzutreiben, wundert dabei gar nicht!

    Bei all der Diskussion wird das Grundübel vergessen! Das Geldsystem! Die Griechen sind nicht durch schlechtes Wirtschaften Pleite gegangen, sondern einfach nur deswegen, weil man dort Unmengen an Gas und Öl gefunden hat. Und das Lustige dabei ist, die Griechen könnte durch die Nutzung „ihrer“ Ressourcen selbst aus dem finanziellen Schlamassel kommen – doch der Nutznießer dabei ist die USA und England! Versteht das jemand? Ich denke schon!

    Das die NachDenkSeiten nicht wirklich objektiv berichten, sollte doch jedem klar sein. Sie vertreten ein Klientel, welches grundsätzlich links anzutreffen ist. Wie gut sich die linke Politik in den letzten 100 Jahren gemacht hat, sehen wir an den Massengräbern. Es sollte hier eine Einsicht erfolgen.

    LG

    • globalnote sagt:

      Sie müssen es schon mir überlassen, ob ich die Klappe halte.

      Es geht doch nicht nur um die Alt-Schulden Griechenlands, sondern sein jährliches Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit, das immer neue Transfers nötig macht. Mit den Banken hat das gar nichts zu tun. Wenn dann noch massiv Steuern hinterzogen werden, was Griechenland durch eine korrupte Steuerverwaltung, die nicht einmal IT-gestützt ist, noch erleichtert, kann das nicht gut gehen. In Deutschland wäre das so nicht möglich.

      Das Grundübel ist nicht das Geldsystem, sondern wie man damit umgeht. Die Griechen sind durchaus durch extrem schlechtes Wirtschaften, sprich unverantwortlichen kreditgestützten Konsum und Vieles mehr, in die Pleite gegangen. Mit Öl und Gas hat das gar nichts zu tun.

      • UBasser sagt:

        Entschuldigung, ich meinte nicht Sie, mit: Klappe halten, sondern wollte es mehr verallgemeinert darstellen, wobei dann der Sendeknopf schneller gedrückt war, als ich es dann wollte.

        Nun mag sein das ein wahrer Kern an Ihren Thesen ist. Mag sein, dass man bei den Griechen des Öfteren keine Steuern zahlt, aber das ist nicht die Ursache! Ob IT-Gestützt, oder nur mit Zettel und Stift, so kann ich Ihnen sagen, dass es eben nicht das Problem ist, warum Griechenland immer stärker in den Strudel der finanziellen Abhängigkeit geraten ist. Zum einem kann man die Wirtschaftssysteme der europäischen Ländern gar nicht zusammen würfeln, und zum anderen können die unterschiedlichen Volkswirtschaften nicht gleichmäßig eine gemeinsame Währung stabil halten! Die Voraussetzungen sind überhaupt nicht vorhanden, und werden auch nie vorhanden sein! Es sei denn, die wirtschaftlich starken Staaten stützen die weniger starken finanziell – fertig und man redet nicht darüber! Eine Gemeinschaftswährung ist und bleibt auf Dauer ein Unmöglichkeit. Dafür sorgen schon die unterschiedlichen PRaktiken der Länder – na und Anschauungen sowieso.

        Natürlich ist das Geldsystem daran schuld. Wir wissen doch mittlerweile alle, wie es praktiziert wird! In Griechenland wird nur statuiert, was möglich ist…dabei spielt das Geld zwar ein Rolle, aber die Wahrheit ist dann dass man sich mit diesem Geld die Macht erkauft, das Mittel zum Zweck! Das große Mengen an Bodenschätzen in Griechenland lagern, ist seit den 1970iger Jahren bekannt, nur damals wäre es vielleicht aufgefallen, hätte man einen solchen Staat in die Knie gezwungen. Da ist eine Euro-Krise doch die eher bessere Variante.

        Und dann kommen immer wieder solche Beiträge! Mit diesem Beitrag, wie hier zu lesen, schürt man die Wut bei anderen Völkern…weiter ist dazu nichts zu sagen.

        Es wäre schön, wenn mal das Ereignis und die Wirkung näher untersucht werden würde, ohne mit dem Finger auf bekannte PRobleme zu zeigen, einfach nur erklären, warum sich das so abspielt. Dann würde sehr schnell die Erkenntnis kommen, dass man heute z.B. Griechenland nötigt, irgendwelche vorgegebenen Sparpläne einzuhalten hat und dabei ihr Tafelsilber verkaufen soll.

        Überall wirkt die Macht des Geldes zum Erwerb von allgemeinen Eigentum. So werden eben in der BRD kommunale Einrichtungen privatisiert, z.B. Wasserversorgung, um mit naturgegebenen Dingen richtig viel Geld zu verdienen.

        Natürlich halte ich das griechische Wirtschaften nicht sonderlich gut, aber sie sind Griechen und keine Deutschen! Die sogenannte Krise dort, wäre von einem zum anderen Tag beendet gewesen, wenn man nicht die privaten Banken unterstützen würde. Pleite gehen lassen und fertig. Hilft das auch nicht, wird ganz einfach die eigene Währung wieder eingeführt, die auf die eigene Wirtschaft passt!

        Ergo ist der Euro für Griecheland viel zu hoch bewertet…
        Solange man Zinsen mit Zinsen bezahlen wird, solange werden wir auch noch Probleme haben, was das Geldsystem abbetrifft. Dieses System funktioniert nur in der Anfangsphase, hat das System einen bestimmten Schuldenstand überschritten, ist das Verfallsdatum zu sehen! Genau das passiert jetzt in Griechenland!

        LG

      • globalnote sagt:

        Bei den Steuern habe ich nur auf Ihre m.E. nicht zutreffende Bemerkung reagiert: “ Es ist dabei unwichtig, ob jemand Steuern hinterzieht. Die Vermutung liegt nahe, das es in unseren Breiten nicht anders wäre“

        Ich bestreite auch gar nicht, daß der Euro eine Mißgeburt ist und Griechenland nie in die Eurozone hätte aufgenommen werden dürfen, wie auch einige andere Länder. Mit meinem Hinweis auf die fortbestehenden Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite Griechenlands habe ich nur auf Ihre m.E. nicht zutreffende Bemerkung reagiert: „Jeder weiß doch genau, daß ein finanzielle Unterstützung nicht dem griechischen Staat zugute kommt, sondern den Banken!“. Sie verstehen mich mit Ihrer Replik, die erneut auf die Banken hinweist, immer noch nicht. Noch einmal: Bei Griechenland ist das Problem die ständige Neuverschuldung, weil man in Griechenland immer noch weit mehr konsumiert, als man an Werten produziert. Die Banken haben im übrigen auf ca. 80 % ihrer Forderungen aus griechischen Staatsanleihen verzichten müssen. Sie jetzt erneut an den Pranger zu stellen, bringt bei Griechenland gar nichts.

        Noch einmal: Die griechische Krise hat mit den dortigen Bodenschätzen wirklich nichts zu tun. Auch das Geldsystem als solches ist nicht der Hauptschuldige, sondern das Eurosystem, was etwas ganz anderes als das gerne von Links angegriffene Geldsystem schlechthin ist.

        Wenn Sie meinen, mit meinem Beitrag schüre ich die Wut anderer Völker (oder meinen Sie mich wieder nicht?), überschätzen Sie den Blog bei weitem und interpretieren meine Reaktion auf NachDenkSeiten auch nicht richtig. Denn da ging es um die gewaltige Steuerflucht in Griechenland, die NachDenkSeiten nur einigen Reichen in die Schuhe schieben will.

        Auch mit Zins und Zinseszins hat die globale Finanzkrise und auch die Eurokrise wenig zu tun. Selten waren die Zinsen so lange so real (nach Inflation) negativ wie vor diesen beiden Krisen. Genau das hat die Krisen entstehen lassen, weil des die Spekulation auf billigsten Kredit anheizte.

        Der Euro war beim Eintritt Griechenlands nicht zu hoch für dieses Land bewertet, doch hat Griechenland zwischen 2000 und 2009 seine Lohnstückkosten, die über den Wettbewerb entscheiden, um einmalige mehr als 30 % (wieder nach Inflation!) hochgefahren. Das war reiner Wahnsinn. Leider hat niemand aus Brüssel oder den Eurohauptstädten den Griechen rechtzeitig die „rote Karte“ gezeigt. Alle haben seelig geschlafen, natürlich wieder vor allem die griechischen Regierungen selbst.

  2. UBasser sagt:

    Eigentlich bestätigen Sie mir alle meine Aussagen. Und trotzdem möchte ich Ihnen folgende Frage stellen: Warum sind die Griechen mit Ihrer Drachme nicht unter gegangen?

    Lesen Sie bitte meinen Kommentar nochmals, Sie werden festellen, das was ich argumentierte, genau Ihren Darstellungen entspricht – außer, mit dem Konsum betreffend, da kommen wir nicht auf einen Nenner! :-). Die Griechen haben nicht mehr konsumiert, sie haben nur mehr bezahlt dafür…daher mußten ihre Löhne gigantisch zum Vergleich zur Drachme steigen…

    LG

    • globalnote sagt:

      Das ist schon eine etwas komische Diskussion. Ich habe keineswegs alle Ihre Aussagen bestätigt, sondern bin diesen mehrfach entgegen getreten, und das sicher deutlich genug. Nun habe ich wirklich keine Lust mehr, Ihre Kommentare nochmals zu lesen mit allen Unrichtigkeiten, auf die ich hingewiesen habe.

      Schauen Sie sich doch einmal die Entwicklung der Lohnstückkosten an, die nach (!) Inflation gerechnet sind. Das sagt doch alles, warum die Wettbewerbsfähigkeit verloren gehen mußte. Die enorme Steigerung der privaten Nachfrage ist ebenfalls real (nach Inflation) gerechnet. Den allermeisten Griechen ging es vor Ausbruch der Krise dramatisch besser als vor dem Euro, nur das viel zu viel auf Pump lief.

      Sie müssen die Griechen fragen, nicht mich, warum sie aus der Drachme raus in den Euro wollten. Wahrscheinlich wegen der dramatisch niedrigeren Zinsen für ihre schon damals beachtliche Staatsverschuldung, was auch das Motiv für Italien war.

      Aber lassen Sie uns nun mal Schluß machen mit einer Diskussion, die nicht mehr viel bringen kann, zumal wenn Sie Gegenmeinungen einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen.

  3. multiman sagt:

    Diskussion UBasser / globalnote:
    Für mich das perfekte Beispiel, warum der Karren (mal wieder) an die Wand gefahren wird.
    UBasser hat eine der Grundursachen der Krankheit erkannt und konzentriert sich auf die Wurzel des Übels, während globalnote sich (wie leider noch der Großteil) an tatsächlichen und eingebildeten Symptomen abarbeitet und somit vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr wahrnehmen kann.
    Wer sich nicht mit Geldschöpfung, Geldwertkontrolle, Zinseszins und prinzipiell exponentiellem Wachstum beschäftigt, kann die Spielstrategie einfach nicht durchschauen.
    Alleine die weltweit exponentiell gestiegenen (offiziellen/ veröffentlichten) Staatsverschuldungen und die Tatsache, dass trendmäßig nicht getilgt, sondern umgeschuldet wird, um überhaupt noch Zinsen zahlen zu können, sollten doch zu der Erkenntnis führen, dass dieses System mathematisch zwangsläufig kollabieren muss.
    Globaler Wettbewerb, Lohnstückkosten, Standortvorteile usw. BlaBlaBla. Was hat es wem gebracht – außer Verschuldung? Wer und wo sind die tatsächlichen Gewinner, die Gläubiger am Ende dieser Spielrunde?
    Wer sich vom Mini- Faktor Griechenland in diesem Spiel ablenken lässt, hat es nicht anders verdient, – oder profitiert von der Ablenkung!?

    • globalnote sagt:

      Sie haben die Diskussion offensichtlich nicht ausreichend verfolgt. Ich habe einigen der Aussagen widersprochen und nicht etwa eigene Symptome abgearbeitet. Ich habe mich wahrscheinlich im Infoportal und in meinen Büchern weit mehr mit dem Geldsystem beschäftigt als Sie. Die Opponenten des Geldsystems argumentieren immer wieder mit dem Zinseffekt und vergessen ersten die Inflationsrate, die dagegen gerechnet werden muß, und zweitens den entscheidenden Umstand, daß die beiden letzten großen Krisen von zu niedrigen Zinsen und entsprechender Spekulation, vor allem auf Immobilien (USA, Großbritannien, Irland, Spanien) ausgelöst wurden. Bei zu niedrigen Zinsen lebt es sich auch gut mit Schulden und so haben Staaten und Private ihre Schulden blödsinning hochgefahren. Die Notenbanken hätten diesen Trend mit drastischer Zinsanhebung bremsen können, taten es aber nicht. Die Realzinsen blieben viel zu lange vor Krisenausbruch im Negativbereich. Auch wenn Ihnen das nicht gefällt, es sind die Realitäten.

      Und wenn sie die Realitäten des globalen Wettbewerbs als „BlaBlaBla“ bezeichnen, disqualifizieren Sie sich für jede seriöse Diskussion. Für mich ist die jedenfalls mit Ihnen schon zu Ende.

      • multiman sagt:

        Schön, dass Sie meine Aussagen bestätigen. Übrigens – was nicht begonnen wurde, kann auch nicht beendet werden.
        Schöne Träume noch!

      • globalnote sagt:

        Es wäre schön, wenn Sie sich mal informieren würden, statt billig zu polemisieren.

  4. Peter sagt:

    Ich hatte es hier schon mal zum besten gegeben, was ich von Nachdenkseiten halte:
    ND ist so was wie die Bildzeitung für links Angehauchte. Wir sollten ND, auch wenn sie viel gelesen wird, nicht so ernst nehmen. Man hantiert dort sehr oberflächlich, die Recherche ist hundsmiserabel, das ganze ist eher populistisch einzuordnen, was dort abgesondert wird.
    Das ist der Grund für den großen Zuspruch, den ND genießen. Die Menschen verstehen doch gar nicht mehr, was im westlichen Wertesystem abläuft. Da braucht es einfache Antworten, scheinbar schlüssige Lösungen, z.B. Eurobonds.
    Wer lange auf dem Infoportal ist, und die Dinge versteht, die hier beschrieben werden, oder nachrecherchiert, was er nicht versteht, der weiß, das Eurobonds grober Unfug sind, Eurobonds können nie die Lösung der so genannten Finanzkrise sein. Eurobonds verschieben die Probleme vielleicht um ein paar Jahre, und dann knallt es wieder richtig.

    Etwas anderes:
    Meine Frau regt sich immer auf, wenn ich über die „ Amies“ oder die „Chinesen“, oder, oder schwadroniere. Und sie hat recht. Es gibt nicht „die Griechen“.
    Es gibt auch nicht „die Deutschen“, die nach OECD Schätzung 100 Milliarden Euro Steuern pro Jahr hinterziehen, 480 Milliarden Euro im Ausland versteckt haben, Es ist jeweils ein kleiner Teil der Bevölkerung, der dem Staat, also allen Bürgern, Geld veruntreut.
    Ich kenne Griechenland ganz gut, kann daher glaubhaft versichern, dass von den 30% Selbständigen im Land die meisten so arm sind, also so wenig verdienen, dass sie gar keine Steuern zahlen können oder müssen. Und den ungezügelten Konsum auf Pump, den kann man dem einzelnen Griechen auch nicht vorwerfen. Die westliche Wertegemeinschaft lebt nur, wenn Wachstum generiert wird, so müssen ständig neue Märkte erschlossen werden. Griechenland hatte viel Nachholbedarf in Sachen Konsum, also animiert man den Bürger, sich bei der Bank Kredit zu holen, und so richtig einzukaufen. Scheinbar spielte die Kreditwürdigkeit in Griechenland keine Rolle, hier tragen die Banken große Mitverantwortung für die jetzige Lage.
    Mit den Autos, das kennt man ja auch bei uns, Leasing ohne Anzahlung, Vollfinanzierung ohne Bonität, das Auto ist die Sicherheit, ach, da gibt es so viele Tricks, um den Absatz zu fördern, da sind viele Griechen drauf reingefallen.
    Die Politik hat den Bürgern vermittelt, dass es jetzt im Euro nur noch bergauf geht. Die Gewerkschaften haben das Spiel mitgemacht, niemand hat den Verstand eingeschaltet, die Politik hat versagt, die Gewerkschaften haben versagt, ND versagt in der Analyse.
    Ein Trauerspiel, denn die Eurobonds werden kommen, Deutschland wird ordentlich in Haftung genommen, wenn ich dran denke, dass wir schon gut 2 Billionen Euro Schulden aufgetürmt haben, das könnte noch ein Refinanzierungsdrama werden, wenn die Wirtschaft ein bisschen einbricht, und wir unseren dreimal A Status verlieren.
    Dann läuft die freie Marktwirtschaft für die Investment Bänker auf Hochtouren, gilt es doch, dem klammen Staat durch die Vermarktung seiner letzten Besitztümer etwas Geld in die Kasse zu spülen.
    Die Frage ist: Kann die westliche Wertegemeinschaft, so wie sie zur Zeit politisch handelt, überhaupt überleben?

    • BEA sagt:

      Haben Sie auch Sachargumente für ihre Behauptung hinsichtlich der NachDenkSeiten? Natürlich kann man gegen alles und jeden polemisieren. Bevor Sie pauschal Vorwürfe erheben, sollten Sie konkrete Hinweise geben, wo die Recherche schlecht war.

      • globalnote sagt:

        Nun ja, ich will versuchen, auf Ihre Aufforderung zu reagieren, auch wenn sie nicht an mich gerichtet ist. Entgegen dem Namen und dem hohen Anspruch, für eine Meinungskultur zu sorgen, regt NDS nicht zum Nachdenken an, sondern gibt Meinungen aus, deren Übernahme erwartet wird. Die werden sehr oft ohne die mühsame Arbeit einer seriösen Faktenanalyse vorgetragen und bewegen sich sehr vorsätzlich auf der Linie der Linkspartei oder genauer von Lafontaine oder seines früheren Staatssekretärs Flassbeck, der bei jeder passenden Gelegenheit zitiert wird.

        Ich habe wiederholt auf gravierende Fehler in der Faktenbasis von NDS hingewiesen. Hier nur die aus meiner Sicht 5 gravierendsten, die mir gerade einfallen:

        (1) Albrecht Müller hat nie akzeptiert, daß die neoliberale Globalisierung ein viel gefährlicheres Raubtier ist als diejenige, die er in den 70er Jahren zu seiner Zeit im Bundeskanzleramt kennengelernt hat. Für ihn ist Globalisierung nur ein „alter Hut“ (wörtlich) trotz aller dramatischen Zuspitzungen vor allem der letzten 20 Jahre durch ein brutales Aufreißen der Finanz- und Warenmärkte.

        (2) In dieser Hinsicht fällt auch nie ein kritisches Wort zu China und seine aggressive Handelspolitik, die auf Ausbeutung der Arbeitskraft im eigenen Lande beruht, auf dem Verbot nicht zur KPC gehörender Gewerkschaften und der Nichtlegetimierung von Streiks sowie auf Praktiken brutalen Dumpings. Auch scheinen NDS nicht zu begreifen, daß der negative Lohndruck aus China von den deutschen Arbeitgebern mit Verlagerungsdrohungen bewußt eingesetzt wurde und wird, um die deutschen Arbeitnehmer zusätzlich zu disziplinieren.

        (3) Die große globale Finanzkrise ist nach Albrecht Müller nur ein Ergebnis von Spekulation, bei dem die immer ungleichere Verteilung von Einkommen und Vermögen keine Rolle gespielt haben soll, obwohl nur so der große Einsatz an Finanzmittel zusammengekommen ist, der dann ins Kasino getragen werden konnte. Dabei hat sich Albrecht Müller sogar mit linken Gewerkschaftlern angelegt, wie dem Chefökonom von Verdi.

        (4) In blinder Solidarität werden Eurobonds von NDS befürwortet, obwohl eine so eingerichtete Schuldengemeinschaft vor allem die deutschen Arbeitnehmer treffen würde und diejenigen, deren Sozialleistungen bei Verlusten aus Eurobonds weiter gekürzt werden dürften.

        (5) Unser Land hat ein gravierendes demographisches Problem, das man mit Händen greifen kann, vor allem wenn man international vergleicht. Es hängt auch sehr eng mit der Ausbeutung der weiblichen Arbeitskraft zusammen. Doch für Albrecht Müller ist dies nur ein von der privaten Versicherungswirtschaft hochgespieltes Problem.

        Wenn ich die Zeit hätte, könnte ich Ihnen noch viel mehr Beispiele nennen.

      • Peter sagt:

        Es gibt auf der Startseite eine Suchfunktion, dort „nachdenkseiten“ eingeben, da haben Sie, junger Mann, genug zu lesen.

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