1660

global news 1660 07-08-09: Industrieaufträge im Juni plus 4,6 % gegenüber Mai, aber immer noch minus 30 % gegenüber bisherigem Hoch

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3 Responses to 1660

  1. Gaby sagt:

    Schönen guten Tag,

    von meinem Arbeitgeber weiß ich, dass die Abnahmemengen von chemischen Rohstoffen und deren Zubereitungen meist bis Spätsommer des Vorjahres ausgehandelt und vertraglich festgelegt werden. Das wird gemacht, um die Produktionssicherheit des Erzeugers und die des Weiterverarbeiters zu gewährleisten und natürlich, um Rabatte einzuheimsen. Im Grunde ist es eine kleine Spekulation zwischen Händlern, Fabrikanten und der Zukunft, die sich alljährlich abspielt.

    All die Roh- und Hilfsstoffe, die mein Arbeitgeber nun geliefert bekommt, waren also bereits vor Ausbruch der Bankenkrise im Herbst 2008 gebucht. Wir werden nun, wie gehabt, jeden Monat oder alle drei, gar sechs Monate per Tanklastzügen mit Chemikalien beliefert, ob wir den Kram brauchen oder nicht. Nehmen wir das Zeug nicht an, weil die Läger überquellen, kostet das richtig viel Strafe.

    Derweil diese Vorabfixierungen von Liefermengen vielfach üblich sind und die Zahlungen zeitnah, also nicht vorab erfolgen, kann ich mir vorstellen, dass sie derzeit die Statistiken bis Spätsommer 2009 ein wenig verzerren, also gar nicht wirklich die Menge der in diesem Jahr getätigten Auftragseingänge widerspiegeln.

    Mal schauen, wie die statistischen Auftragseingänge im ersten Quartal 2010 aussehen. Es würde mich nicht wundern, wenn dieses hoffnungsfrohe Mini-Häkchen abstürzt, weil die Unternehmer ihre Erwartungen in die Zukunft vielleicht nach unten korrigieren.

    Bis denne,

    Gaby

  2. Till sagt:

    Die Financial Times Deutschland jubelt ja schon von einer perfekten V-Erholung, in einem Jahr sei alles vergessen und das ewige Wachstum geht weiter:
    http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/:Kolumne-Was-f%FCr-ein-perfektes-Konjunktur-V-spricht/550393.html

    Einfach nur ein wenig Psychologie, und alle kaufen wieder wie verrückt, und der „Nachholbedarf“ in Form von noch mehr Handys, Fernsehern ect. muß eingeholt werden. Der Autoboom läuft ja schon, und wird alles nach oben mitreißen…

    Man merkt das bald Wahl ist.

    Meine persönlichen Indikatoren zur Zeit sind:
    Wenn man am Rhein abends im Biergarten sitzt, sieht man so gut wie gar keine Frachtschiffe – da war immer sonst gut was zu gucken.

    Und in der Computerwoche ((Bild-)Zeitung für IT-Entscheider und solche die sich dafür halten) sind immer noch keine Anzeigen.

    Vielleicht gibt es vor allem zum ersteren eine amtliche Statistik, so knapp wie die Kapitäne kalkulieren muß ja fast die gesammte Binnenschiffahrt bald Konkurs sein.

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