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global news 2881 18-03-13: Zypern: Und nun die nach oben unbegrenzte Supergarantie für russische Superreiche

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19 Responses to 2881

  1. Günter Schmidt sagt:

    Sie schreiben:

    Und FDP-Chef Brüderle prahlt in der WELT:

    „Es ist zu begrüßen, dass nun auch die Gläubiger mit nahezu einem Drittel an der Hilfe für Zypern beteiligt werden sollen.“

    und meinen:

    Mehr lügen geht eigentlich gar nicht.

    Warum ist das so?

    Darum:

    Für einen Politiker ist es gefährlich, die Wahrheit zu sagen. Die Leute könnten sich daran gewöhnen, die Wahrheit hören zu wollen.

    George Bernard Shaw

    Die ganze Eurorettung ist nur noch Irrsinn. Bildlich gesehen wie
    der Bolero (Tanz auf dem Vulkan) von Ravel.

    Die Zypernentscheidung unserer Finanzheinis war der
    Stolperschritt beim Tanz des Boleros der dazu führt daß das
    Tanzpaar (Euro und seine Euroländer) in den Schlund des
    Vulkans fallen werden.

    Die Eurozone ist gerade bei 4;28 Min/Sek dieses Filmchens angelangt das Ende des Tanzes ist sehr nahe.

  2. Traumschau sagt:

    Hallo und vielen Dank für diese Analyse!
    Tja, die Marschrichtung ist klar, oder?
    Na dann, warten wir die nächste Überraschung ab. Ich vermute, diese werden in immer kürzeren Abständen auf uns zu kommen.
    Naja, ich könnte ja jetzt hier scheiben was ich wirklich denke, aber es wäre einem Ökonomieblog abträglich, irgendwelchen Verschwörungs-„Theorien“ ein Parkett zu bieten – deshalb verzichte ich darauf …. 🙂
    LG Traumschau

  3. C.A.Wittke sagt:

    Dilettantischer, blöder, dämlicher geht es eigentlich nicht: nicht mal eine grobschlächtige Zwangsabgabe vermögen diese selbstherrlichen Laienschauspieler namens Schäuble (Mr. 40%-macht-man-am-Wochenende!), Lagarde (Mrs.-Ich-Chefin!) und Merkel (Madame-begrüße-ich-ausdrücklich!) umzusetzen, ohne bereits Nachverschlimmbesserungen diskutieren zu müssen und um die Ohren gehauen zu bekommen bevor das als das Gelbe vom Ei gepriesene Pseudo-Rettungsversucherli überhaupt irgendeine Rechtskraft besitzt.

    Da werden dumm-dreiste Dinge als beschlossen verkündet ohne sich Mehrheiten gesichert zu haben, Schnellschüsse mit Brechstangen deren kalkulierte, per se funktionsrelevanten Überraschungsmomente in den Rohren bereits krepieren bevor ein Schuß zu sehen ist. Geht es noch dümmer, noch naiver? Da hat endgültig keiner irgend einen Plan, alles ferngesteuerte Marionetten ohne jede eigene Ahnung, davon aber viel!

    Jeder Zauberlehrlingsanfänger weiß, es gibt Tricks, die kann man, wenn überhaupt, nur einmal vorführen; der mit Zypern war so einer. Der mit dem Euro übrigens auch. Mal sehen, wie viele schröpfwillige Gläubige(r) Brüderle and friends nun bleiben?

    caw

  4. Heinz Göd sagt:

    Dass der ‚Staat‘ auf die Sparkonten seiner Bürger zugreift und von jedem Sparkonto 6.75% abhebt, wird von den Bürgern als ’staatlicher Banküberfall‘ aufgefasst, und das nicht nur von den Zyprioten. Damit hat die EU ihr letztes Quäntchen Vertrauen bei den Bürgern zerstört: ein hoher Preis für ca. 5Mrd €, die der ESM nicht zahlen muss.
    Unbegreiflich.
    Da werden hunderte Mrd.€ für Bankenrettung ausgegeben und dann bekommen EU-Politiker vor 5Mrd € weiche Knie und liefern der EU-Ablehnung eine Steilvorlage.
    C. Northcote Parkinson könnte seine Gesetze um eines erweitern, siehe
    http://de.wikipedia.org/wiki/Parkinsonsche_Gesetze
    Die Sache ist zwar noch nicht durch, siehe
    http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-03/zypern-rettungspaket-kleinsparer
    aber der Schaden ist da, gleichgültig, was schlussendlich gemacht wird:
    das Vertrauen der Bürger in die EU ist endgültig weg – da bin ich mir ziemlich sicher.
    PS: Das Wort ‚Bürger‘ bekommt immer mehr die Bedeutung ‚Bürger für die FinanzAbenteuer der Banken‘.

    • globalnote sagt:

      Das Probem ist doch nicht, daß 5 Mrd Euro von den Konten genommen werden, sondern daß der Abzug nicht total bei denen über 100.000 Euro erfolgt. öberhalb dieses Betrages gibt es nirgendwo staatliche Kontengarantien, falls die Bank Pleite geht. Und die zypriotischen Banken sind mehr als pleite. Sie müssen wirklich zwischen großen und Kleinkonten unterscheiden. Sonst macht die Aufregung keinen Sinn. Auch der Bürger muß Risiken tragen können. Wenn ich mir eine Unternehmensanleihe ins Depot lege und das Unternehmen geht pleite, habe ich alles verloren. Warum soll das bei Banken anders sein, soweit nicht die Garantie greift? Keine einzigen Anleihe der zypriotischen Banken (immerhin 1,5 Mrd Euro) wurde angefaßt! An die Kleinsparer sind die Zyprioten nur rangegangen, weil der neue Präsident vor allem reiche Freund hat und das gesamte System wahrscheinlich von einer korrupten reichen Clique gemanaged wird. Man hatte den Zyprioten die Verteilung der Belastung überlassen. Sie hätten die Kleinsparer ausnehmen können.

      • C.A.Wittke sagt:

        … vollkommen richtig; in manchen Gazetten wird nun die Einlagensicherung als „unverbindliche Garantie“ bezeichnet; das ist eine Frechheit, eine Verdummung.

        Natürlich hätte man mindestens den Kleinsparer ausnehmen – im Sinne von außen vor lassen! – müssen; da sind doch glasklar €100k als Grenze gesetzt. Dann hätte man auch noch unterscheiden können zwischen Sparvermögen der Zyprioten und Einlagen Dritter oder auch aus der Historie (Dauer) und der Art des Bankkontos heraus. Natürlich müssen (!) in erster Linie Bankeneigner jeder Art beteiligt werden; ein Sparer ist nun mal kein solcher und einer, der sich des Giralservices bedient schon gar nicht!

        Wie ich oben schon gesagt habe, solch‘ dilettantisches Vorgehen macht richtig Angst – was, wenn die Bauchtanztruppe da oben mal ein richtiges Problem zu lösen hätte?

        caw

      • Heinz Göd sagt:

        Mit ‚Bürger‘ meine ich vor allem die ‚Kleinsparer‘,
        die Wohlhabenden und vor allem das Großkapital sind eher ‚heimatlose Gesellen‘.
        Ich spreche von VertrauensVerlust und das betrifft vor allem die ‚Sparer unter 100000€‘, deren gesetzliche EinlageSicherung durch faule Tricks unterlaufen wurde.
        In der EU kann man fix damit rechnen, dass jedes Gesetz gebrochen oder unterlaufen wird, wenn die Interessen des Großkapitals das erfordert.
        So verlieren die Politiker die Zustimmung zur EU, die sie in der jetzigen Zeit aber dringend benötigen.

    • Heinz Göd sagt:

      @Heiner
      „Die ÜBERFALLsartige Entscheidung, den zypriotischen Rentnern und Angestellten eine Zwangs-Abgabe zur Banken-Rettung ABZUKNÖPFEN, wird nachhaltige Wirkungen auf ganz Europa haben.“
      ‚ÜBERFALL‘ und ‚ABKNÖPFEN‘ das sind genau die Wörter, die zu ’staatlichem Banküberfall‘ passen.
      Ob man die Banken ‚rettet‘ oder oder nach gesetzlichen Regeln abwickelt, das hätten die Menschen hingenommen, aber mit faulen Tricks die gesetzliche Einlagensicherung unterlaufen, damit wird der Bogen wohl schön langsam überspannt.
      Das Vertrauen in die EU war durch die ‚No-BailOut’&Co-Vertragsbrüche beschädigt genug, diese Aktion hat m.E. den letzten Rest an Vertrauen zerstört.
      Welche wirtschaftlichen Folgen das haben wird, kann mensch nur spekulieren, jedenfalls sicher keine positiven …

      • globalnote sagt:

        Es wäre schön, wenn die hier so munter das Zypern-Paket als Untergang der abendländischen Welt Kritisierenden wenigstens zwischen kleinen und großen Konten unterscheiden würden. Für die Kleinsparer wird es mit Sicherheit eine Lösung geben, die bisher nur Zypern selbst verhindert hat. Wäre man den Weg der Umschuldung ganzer Banken gegangen, so hätte man sie erst einmal schließen müssen und zwar auf dem allerschnellsten Weg und dann wäre der Aufschrei erst recht groß gewesen. Wochenlang hätten die Kontenhalter keine Cent bekommen. Denn die zypriotische Regierung hätte auch kein Geld für eine Einlagensicherung gehabt, denn sie wäre selbst ebenfalls pleite gewesen. Dann hätten die kleinen Sparer in Gleichbehandlung mit den großen nicht nur 6 % verloren, sondern wahrscheinlich 50 % und mehr.

        Oder wären die hier munter Diskutierenden bereit gewesen, mit ihren Steuern die 68 Mrd Euro an Konten bei zypriotischen Banken, einschließlich der Konten russischer Superreicher zu retten? Leute, denkt doch zu Ende. Der Fehler ist mit der Aufnahme Zyperns in die Eurozone gemacht worden und was jetzt folgt, kann doch niemanden überraschen.

      • Heinz Göd sagt:

        Mich klar auszudrücken, gehört offensichtlich nicht zu meinen Gaben.
        Wenn ich das lese, vor allem die Kommentare
        http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-03/spareinlagen-garantie-merkel-deutschland
        so dürfte das Vertrauen in Deutschland auch nicht mehr vorhanden sein.

  5. Günter Schmidt sagt:

    Leute, denkt doch zu Ende. Der Fehler ist mit der Aufnahme Zyperns in die Eurozone gemacht worden und was jetzt folgt, kann doch niemanden überraschen.

    Nicht nur bei Zypern bei Griechenland auch mit Hilfe der Gotteswerksverichter von Goldmann Sachs.

    Nur bei dem Wort Fehler komme ich ins grübeln.

    Es könnte ja ein geplanter Fehler gewesen sein.

    Und zwar von gewissen Leuten die mal von Georg Schramm
    in einer seiner Auftritte zitiert wurden.

    Ab der 2 Minute wird es echt spannend und warum ein Herr
    Brüderle solche Ausagen macht wird danach auch noch angeschnitten:

    Und FDP-Chef Brüderle prahlt in der WELT:

    “Es ist zu begrüßen, dass nun auch die Gläubiger mit nahezu einem Drittel an der Hilfe für Zypern beteiligt werden sollen.”

    Wird auch noch erklärt.

  6. Heiner sagt:

    Zur Thematik von Sicherheit u.a.:
    http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/03/50873/
    Das Wort Grüne in dem Beitrag muss wohl durch Gründe ersetzt werden
    MfG

  7. peter sagt:

    Mir ist einiges nicht ganz klar.
    Es wird gesagt, daß die Banken auf Zypern pleite sind.
    Nun ist es aber so, daß eben genannte Banken echtes Geld von diversen Einzahlern entgegengenommen haben, um dieses Geld zu mehren.
    Wo ist denn jetzt dieses Geld?
    Mit der Spekulation auf griechische Staatsanleihen allein kann es doch wohl nicht vernichtet worden sein.
    Es muß doch möglich sein, die Geldströme nachzuvollziehen.
    Irgendwo muß das Geld doch hingeflossen sein.
    Bevor man über irgendwelche Rettungsaktionen nachdenkt, muß doch erstmal festgestellt werden, was die Banken auf Zypern falsch gemacht haben.
    Die Betroffenen der Bankenrettungen, nicht nur auf Zypern sondern überall in der Eurozone haben ein Recht zu erfahren, wo das Geld hingeflossen ist.
    Es sind immerhin zig Milliarden Euro, die scheinbar spurlos verschwunden sind.
    Es kann doch nicht sein, daß sich reales Geld in Luft auflöst.
    Wo sind die Profiteure der europäischen Bankenkrise.
    Erst wenn das geklärt ist, kann man anfangen zu überlegen, wie man den diversen Ländern mit ihren maroden Banken helfen kann.
    Irgendeiner sagte mal, man schmeißt gutes Geld schlechtem nicht hinterher.
    Oder anders gesagt, solange die Ursachen der Krise nicht beseitigt sind, machen Milliardenzahlungen an marode Banken keinen Sinn.

    • globalnote sagt:

      Die Banken haben wie viele andere Banken auch, kurzfristige Depots genommen und langfristige hochriskante Anlagen getätigt, darunter eben auch Anlagen in griechischen Staatsanleihen. Der griechische Schuldenschnitt reichte total aus, um die griechischen Banken so insolvent zu machen, daß sie nun mit hohen Beträgen gerettet werden müssen. Banken gehen bei solchen Verlusten ganz schnell in die Knie, da sie kaum Eigenkapital haben. Sobald das aufgebraucht ist, ist eben die Pleite da. Die zypriotischen Banken wurden bereits mit 10 Mrd Euro der EZB über Wasser gehalten. Doch hat die EZB jetzt die Reißleine gezogen und verweigert zusätzlichen Kredit. Natürlich haben sich die Einlagen nicht in Luft aufgelöst, sie sind eben nur verwandt worden, um damit längerfristige Anlagen vorzunehmen, von denen sich die zypriotischen Banken Gewinn versprochen haben. Aber Banken, deren Bilanz bis zum 7-Fachen der Wirtschaftsleistung des Landes aufgeblasen sind, stehen automatisch mit einem Bein im Grab, wenn nicht die Steuerzahler anderer Länder einspringen, worauf man sich nach den Erfahrungen bei der Rettung der griechischen Banken offensichtlich verlassen hat. So sind auch Lehman und einige deutsche Banken und viele andere insolvent geworden.

      Natürlich machen die Zahlungen an die Banken längst keinen Sinn mehr. Deswegen sind die jetzt gezogenen Notbremsen richtig. Nach der Beteiligung der Konten, wird den Banken nichts anderes übrig bleiben, als Anlagen, die sie noch haben mit Verlust zu verkaufen und so ihre Bilanzen drastisch abzubauen. Besser wäre es, einige ganz zu schließen.

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