1613

Gedanken zur Zeit 1613 20-12-09: Globalisierung und die Finanzkrise: 764 km hoch

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17 Responses to 1613

  1. Gaby sagt:

    Hallo in die Runde,

    bei den NDS habe ich schon länger das Gefühl, dass hier im wahrsten Sinne des Wortes Nationalökonomen, aber keine internationalen Ökonomen werkeln.

    Meine Güte, so schwer ist es nun auch wieder nicht, zu erkennen, das China innerhalb der Welthandelsorganisation eine destruktivere Rolle spielt, als die Goldjungs der Herstatt-Bank. Und obendrein ist es kein Geheimnis, dass die Globalisierung der Finanzwelt mit dem Fall der Mauer und unter Zuhilfenahme entsprechend leistungsfähiger Rechner und Software so richtig Fahrt aufgenommen hat und die einstige Spekulation auf die Aufwertung der DM sicher nicht mit der derzeitigen Katastrophe im amerikanischen Immobiliensektor vergleichbar ist, die sich wie eine Krake weltweit durch die Banken schlingert.

    Mitunter trifft der Spruch: „Je oller, je doller“ tatsächlich zu. Wieso fällt es A. Müller so schwer, einen Fehler einzugestehen? Ein Eingeständnis wäre besser, als den Leuten ständig einzureden, alle unsere wirtschaftlichen Probleme wären allein im Inland zu lösen und China wäre ein knuffiger Handelspartner.

    Au Backe, die international gehandelten Schuldverschreibungen sind, in 100 Dollar-Noten aufgeschichtet, 764 Kilometer hoch?!?!?!? Das liegt jenseits meines Vorstellungsvermögens. Trotzdem wird mir plötzlich übel!

    Schönen Abend noch,

    Gaby

  2. Paten sagt:

    Guten Abend. Ja. Bei ‚Dollar‘ und ‚hoch stapeln bis ins All‘ fällt mir spontan ein:
    „Es muss ein schle-hech-te-her Müller sein,
    dem niemals fi-hiel das Wundern ein,
    dem niemals fiel das Wundern ein,
    das Wu-hu-ndern.“

    „In God we trust.“ 764 km hoch! Und der Dollar wird nach oben hin immer leichter. Dann hebt er ab bis er sacht entschwebt, losgelassen von der irdischen Realität, die ihm keine genügende Anziehung mehr bietet … Dollar zur Freiheit, zur Sonne!

    Globalisierung ist aber auch, wenn ein chinesischer Bauer Schumacher wird und seine Bäuerin Näherin und beide dem deutschen Schumacher und seiner Weberin die Arbeit 100% erleichtern, sozusagen abnehmen und sie damit auch aller weiteren Kreditsorgen entheben, die nur depressiv machen.

    Vielleicht können wir hier ja für die deutschen Heile-Weile-Schreiber eine Zitatensammlung erstellen? Thema: „Globalisierung ist, wenn …“ (Nur so eine Idee in Adventsstimmung). 1. Preis: 1m Dollars. Der ganz oben auf dem Stapel. 😉

    Alles Gute noch.

    MfG

  3. Nur eine beinahe nebensächliche: Wie kommen wir da wieder in den Bereich der Anziehungskraft ohne von derselben bis zum Aufschlag beschleunigt zu werden?

    caw

    • Paten sagt:

      Guten Abend. Demnach verbrennt frei schwebendes Geld ohne materielle Bindungskraft immer, weil es gar nicht oder zu „attraktiv“ (anziehend) wird: Entweder Richtung Sonne oder es verglüht beschleunigt in der Atmosphäre. Vielleicht ist ja mit „Bankenrettungsschirm“ ein Hitzeschild gemeint? Sehen wir wirklich Sternschnuppen? Warum stockt man den Berg immer wieder auf? Fragen über Fragen.

      „Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden.“ Wernher von Braun

      MfG

  4. HandaufsHerz sagt:

    @ globalnote,

    jetzt habe ich verstanden, was Sie unter Globalisierung verstehen.

    Bis jetzt hatte ich immer eine Vorstellung von Handelsbeziehungen zu fairen Bedingungen im Kopf.

    Demnach, waere die Globalisierung ausschliesslich negativ besetzt.
    Das Globalisierungsspiel heisst: Jeder versucht jeden zu uebervorteilen.

    Gruesse
    Gisela

    • globalnote sagt:

      @HandaufsHerz,

      Globalisierung ist für mich negativ, wenn sie neoliberal wird. Ohne diese neoliberale Qualität wären es nie 764 km geworden.

      Beste Gruesse
      Joachim Jahnke

  5. HandaufsHerz sagt:

    @ Paten,

    neoliberale Globalisierung ist:

    Wenn man nach dem Handschlag, nachsehen muss,
    ob alle Finger noch an der Hand sind.

    Gruss
    Gisela

    • Paten sagt:

      Guten Abend: Klasse – kurz und prägnant (danke für die Ergänzung um ’neoliberal‘. So meinte ich es ja.)Da geht noch was in der Runde.
      MfG

  6. heiner sagt:

    Es gibt da bezüglich des Deutschen Standortes/Bankensektors noch eine sehr „gefährliche Meldung“:
    Mit Allahs Segen:In Deutschland eröffnet die erste islamische Bank. SZ am Wochenende.Da soll Zinsverbot gelten!?
    MfG

    • globalnote sagt:

      @heiner,

      Die haben längst gelernt, das Zinsverbot mit Gebühren zu umgehen.

      • georgi sagt:

        Toll, nich?

        Würde A. Müller so finden, J. Jahnke aber sicherlich nicht.

        Nach J. Jahnkes Meinung wird die Finanzkrise durch ein Übermaß an Liquidität hervorgerufen, das in der Realwirtschaft nicht verwertet werden kann. Die neoliberale Globalisierung hat zu extremen Ungleichgewichten in der Vermögensverteilung geführt. Hinzu kommen noch die Pensionsfonds, die wegen der Privatisierung der Sozialversicherungssysteme ebenfalls Liquidität in das Spiel bringen.

        Sicherlich schränkt islamic banking einige Exzesse im Kreditgewerbe ein, was A. Müller freuen wird. Dadurch aber, daß Kredite nicht mehr so heißen dürfen, werden die oben genannten Probleme nicht beiseitegeschafft.

      • Paten sagt:

        Guten Tag. Stimmt. S. Dubai. Nur islamic banking und dennoch Staatsbankrott. Tatsächlich gibt es im arabischen zwei differente Begriffe für Profit/Gewinn. Einer ist erlaubt (weil selbst verdient als Bewertungsbasis oder geschenkt bekommen wie Almosen, die jeder Reiche evrpflichtet ist einem Bittenden zu geben), der andere ist nicht selbst erarbeitet und verdient, daher abzulehnen – Kurzform „rbh“ (ribhun oder übers jiddische anders gelesen und gesprochen ReiBacH. Toll, nich?)
        Ergo darf man nicht bei einer normalen Bank anlegen gegen verbotene Zinsen, die man nicht selber erarbeitete, aber der Banker darf für die Geldüberlassung an ihn überschwenglich dankbar sein und ein Geschenk machen aus dem damit für ihn erwirschafteten Gewinn. Das kann aber auch ein Almosen an Dritte sein.
        Erst mit der Masse muslemischer Ausländer/Migranten wird die Geldmasse unter ihnen aus Banksicht interessant. Zuvor schöpfte z.B.American Express und Western Union den Rahm ab (Heimüberweisungen der weltweiten Gastarbeiter/Migranten). Bei 19% in D Ausländer und Migranten an 82 Mio. E musste das zwangsläufig kommen. Auch sind die Billionen Öldollars der Scheichs nicht so frei beweglich wie manche denken, sondern hängen u.a. in der BoNY fest. Deshalb hatte die Öllobby in Kopenhagen den Saudivertreter als Klimawandelleugner an sich engagieren können, weil man mit Geld drücken kann.
        Nimmt man die Verbriefungen, wonach erst Banken den Müll mit Stuergeldern kauften, dann dem Volk mit Gewinn unterjubelten oder dem Staatsbudget, waren deutsche Staatsbanken -von Bayern LB, West LB bis HRE- eindeutig auf dem Trip des islamic banking, dessen Ziel am Ende ja auch die Privatisierung der Gewinne und Sozialisierung der Verluste ist, egal wie man sich die Finanzwelt erklärt.

        MfG

  7. Gaby sagt:

    Halloli in die Runde,

    so weit ich informiert bin, hat es noch niemals in der Geschichte der Menschheit ein Kredit-, Leasing-, oder Investmentgeschäft gegeben, ohne dafür eine Abgabe zu zahlen.

    Geldgeschäfte werden seit rund 4.000 Jahren getätigt. Die älteste Banken waren die Tempel im Zweistromland; die Geldgeber Priester. Das letzte Wort sprach der König, wie z.B. Hammurapi (1792 – 1750 v. Chr.), der als erster den Zinssatz auf 33 % begrenzte, um die Wucherei einzudämmen. Wir wissen von diesen Geschäften, weil tausende von Tontäfelchen, die in großen wie kleinen Tempeln gefunden wurden, von den damaligen Kreditvergaben erzählen.

    Die Tempelpriester und mit ihnen ein Heer von beamteten Buchhaltern, unterhielten auch Leasinggeschäfte. Die Priester investierten in Immobilien, die sie vermieteten und verpachteten Viehherden an die Hirten.

    Zugegeben, heute erscheint uns ein Zins von 33 % als Wucher, aber damals war das der angemessene Preis, kreditfinanzierte Investitionen in Waren und deren Transporte, in Viehherden, in den Schiffsbau und Immobilien zu tätigen.

    Ich habe keine Ahnung, woher der Quatsch stammt, dass der Zins Geldsysteme zerstört. Ich weiß allerdings, dass es keinen Anreiz gäbe, Geld zu verleihen, wenn nicht daran verdient würde. Ohne Zins gäbe es letztlich keine Investitionen. Das hat sich seit 4.000 Jahren nicht geändert.

    Allerdings: Einen gravierenden Unterschied zu damals gibt es doch! Die Tempel-Banker hatten, anders als ihre heutigen Kollegen, eine soziale Ader. An Kranke wurden Darlehen zinslos, sozusagen als Gottesgeschenk vergeben. Sie brauchten häufig nur dann zurück gezahlt zu werden, wenn der Kranke wieder genesen war; starb er, schrieben die Priester diese Geldgabe ab.

    Wer sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr um sein Kind oder seine kranken Verwandten kümmern konnte, brachte sie in die Tempel. Die Priester unterhielten Hospize.

    Stellt Euch vor, Ihr würdet heute Eure altersschwachen Verwandten, um die Ihr Euch nicht kümmern könnt, zur Deutschen Bank an Ackermanns Schreibtisch tragen. Was wäre wohl die Reaktion dieses Mannes, der so gerne das Victory-Zeichen in die Kameras zeigt? Und was würde ein Herr Sarrazin, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank sagen, wenn hungernde Hartz-IV-Empfänger an seine Türe pochten?!

    So ändern sich die Zeiten! Aber es war den Menschen immer selbstverständlich, für etwas Geliehenes einen Preis zu zahlen. Nicht anders ist das im islamic banking.

    Schönen Tag noch,

    Gaby

    • Paten sagt:

      Guten Tag. Natürlich kann man mit Zinsen ganze Völker unterjochen und dienstbar machen. Kann der Bundespräsident vom IWF, dem er vorstand, bestimmt bestätigen. Deshalb wollte Jesus (Köhlers Gottessohn) ja, dass die eigenen jüdischen Könige (Geldemission) nur fremden Völkern Geld mit Zinsaufschlag leihen, den eigenen aber nur Darlehen geben. Bei Naturalien wird ja aus einem geliehenen Auto auch nicht 1,2 bei der Rückgabe und für verbrauchte Streichhölzer gibt man gleichwertig neue zurück. So steht‘s bis heute im BGB.

      Nimmt man ‚Geld‘ als das, was es ist, Lohnzettel, Preisschild und Wertausdruck der produzierten Ware für drinsteckende Arbeitsstunden, dann muss jeder Wertzuwachs an Ware zu mehr Geld zu dessen Kauf führen. Da nun alle Ware vor dem Verkauf logisch noch kein Geld für seinen Marktwert realisieren kann, aber dennoch schon seine Wertbestandteile vorher einzukaufen (MMM- Maschine.Material.Mensch) und zu bezahlen sind, ist alles nicht verkaufte Endprodukt für den privaten Konsum auf Vorschuss=Kredit zusammengeschraubt worden. Ob die Bank zusätzlich zur Kreditsumme Zins will und wie viel, hat nur Wirkung auf die Wertschöpfungskette, so dass auch diese Forderung in den Marktpreis der damit erzeugten Ware als Arbeitsminuten mit eingeht und bei Bezahlung von MMMZ ebenfalls refinanziert wird.

      So wirken Produktivitätssteigerungen stets auf den zu zahlenden Zins pro Wareneinheit senkend, weil die feste Zinssumme der Bank sich auf mehr Ware und eine größeren Gesamtpreis als vorher verteilt. Allerdings heißt mehr Ware in selber Zeit auch mehr Material, Energie, Maschinen, Lager, Transporte und ggf. Lohnkosten. Und das heißt: höherer Kredit = mehr Geldemission, die vom Käufer erst mal aufgebracht werden muss. Ergo braucht die Gegenseite zum kreditfinanzierten Marktangebot, die kaufkräftige Nachfrage = Käufer mehr Kredit und /oder mehr Lohn auf Basis baseliger Refinanzierungsfähigkeit.

      Und hier hakt es im Gebälk. Deshalb kriegen die fremden Völker Kredit für Zins, was wir Export nennen, das eigene nicht mal ein zinsloses Darlehen, weil das Niedrigeinkommen für die Tilgung nicht reicht, auch weil alles künftige Einkommen von Leuten, Ländern und Staat schon mit superteuren unsinnigen Überziehungs- und Umschuldungskrediten abgeschöpft wurde.

      Bei Naturalienkrediten (Alimenten) war es früher einfach. Heute geliehen und aus der Ernte dann noch was draufgelegt. Daher das Wort Ertrag. Vom Boden. Aus dem Teich/Meer. Aus Wald, Ziege und Kuh… Gehört der Sippe der Boden, gehört der Ertrag allen, ob arbeitend oder nicht (Alte, Kranke, Kinder). Gehört der Boden einem Privaten (so entstand das heutige Rechtssystem aus Eigentumsaneignung), so wird man für dieselbe Arbeit besitzloser Pächter und vorrangiger Schuldner der Arbeit und des Arbeitsertrages an den Besitzer und nicht mehr an die Sippe , die nicht Arbeitenden werden zur zu alimentierenden Last, weil Zwangsarbeit für sie dem aus den Seinsverhältnissen resultierenden Egoismus, vertraglich klar nur sich selbst, nicht aber der Gemeinschaft verpflichtet zu sein, widerspricht.

      Und der Besitzer des Bodens hat nur insoweit Interesse an der Gemeinschaft, als diese Ihre Arbeit für seinen Ertrag aus dem simplen nirgendwo im Naturrecht erkennbaren Eigentumsrecht an geraubtem Boden zu leisten imstande sein muss, oder er lässt die Gemeinschaft untergehen.

      Die Drohne erklärt, sie füttere das arbeitende Volk, nicht umgekehrt. Ackermann&Co. würden den Bettlern die Sachen vom Leib reißen und bei Ebay verhökern und Strafanzeige wegen öffentlichem Ärgernis stellen, weil sie als solches ja wissen, was das ist.

      MfG

  8. 1613 « . sagt:

    […] … wenn ein chinesischer Bauer Schumacher wird und seine Bäuerin Näherin und beide dem deutschen Schumacher und seiner Weberin die Arbeit 100% erleichtern, sozusagen abnehmen und sie damit auch aller weiteren Kreditsorgen entheben, …. so weit ich informiert bin, hat es noch niemals in der Geschichte der Menschheit ein Kredit-, Leasing-, oder Investmentgeschäft gegeben, ohne dafür eine Abgabe zu zahlen. Geldgeschäfte werden seit rund 4.000 Jahren getätigt. … kredit ohne arbeit=100 – Google Blog-Suche […]

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