1539

global news 1539 24-05-09: Und Flupps war die Bank weg: Das Zittern geht weiter – Heute um Banken, morgen um das Kreditstanding ganzer Länder?

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6 Responses to 1539

  1. Gaby sagt:

    Hallo miteinander,

    nun kristallisiert sich heraus, wer die wahren Herren dieser Erde sind. Nicht Politik, nicht Wirtschaft, sondern Rating-Agenturen.

    Es waren Rating-Agenturen, die uns mit teilweise sehr unrealistisch guten Bewertungen der sogenannten Schrottpapiere in diese Krise manövriert haben und nun, statt sie schleunigst abzuschaffen, mutieren sie zu „Totengräbern“ ganzer Staaten. Und das auch noch straffrei!

    Bis denne,
    Gaby

    • globalnote sagt:

      Hallo Gaby,

      Natuerlich tragen die Rating-Agenturen mit an der Schuld. Doch die grossen Banken wussten sehr gut, wie das Rating lief und wie mies die Subprime-Hypotheken waren. Die Deutsche Bank liegt auf dem 9. Platz der Herausgeber der giftigen Papiere und hat ihre Filiale in USA vor Ort. Die deutsche Bankenaufsicht und damit die Bundesregierung hat die Auslagerung der giftigen Papiere ausserhalb der geprueften Bankbilanzen gebilligt (anders als z.B. in Spanien und Italien) und die Vehikel sogar noch durch Gesetzesaenderung steuerlich bevorzugt (Gleichstellung mit Banken). Ausserdem hat die Bankenaufsicht in Deutschland und Europa viel hoehere Hebel in der Kreditfinanzierung der Bankenanlagen (durchschnittlich 30-mal Eigenkapital) zugelassen. Ferner wurden die Banken ausdruecklich bei AAA-Rating davon befreit, die Qualitaet zu ueberpruefen und brauchten dann auch kaum teueres Eigenkapital dagegen zu buchen.

      So einfach, dass man die Banken und die Regierungen aus der Verantwortung entlassen koennte, ist es also nicht.

  2. Peter Wilhelm sagt:

    Sehr geehrter Herr Dr. Jahnke,

    Sie schreiben u.a.:

    Zitat
    In Deutschland droht der WestLB die Schließung im Herbst, wenn das Rating des Instituts weiter abgesenkt wird, was die Kernkapitalquote unter die Mindestrate von 4 % drücken würde, und wenn die Eigner nicht weiteres erhebliches Kapital nachschießen. Der WestLB-Chef Heinz Hilgert ist bereits wegen mangelnder Unterstützung durch die Sparkassen, denen die Hälfte der WestLB gehört, zurückgetreten.
    Zitat Ende

    Wie auch immer…

    Aber warum sollten sich die Eigner (u.a. die Sparkassen) weiterhin an einem Milliardengrab beteiligen?

    Ist es nicht richtiger zu sagen: „Bis hierhin und nicht weiter?“

    Ein Gedankengang, der auch der Bundesregierung – bei ihren undurchsichtigen Unterstützungsaktionen – gut zu Gesicht stehen würde…

    Freundliche Grüße

    Peter Wilhelm

    • globalnote sagt:

      Hallo Herr Wilhelm,

      Nun kann ich nicht beurteilen, wie die WestLB noch zu retten ist. Bei Ihrer Vorliebe fuer die Sparkassen sollten Sie jedoch bitte nicht vergessen, dass denen 50 % der WestLB gehoert und sie damit fuer die Tochter Verantwortung getragen haben. Wie schlau waren denn da die Sparkassen und wie verlaesslich? Die andere Haelfte der Landesbanken gehoeren den Regierungen, die hier auch keine gute Figur gemacht haben. Mit einfachen Loesungen nach dem Motto „Wir schliessen mal eben die Banken und behalten nur die Sparkassen“ wird das nicht gehen. Ausserdem haben viele Sparkassen unter dem Einfluss der lokalen politischen und wirtschaftlichen Kraefte recht zweifelhafte Investitionen, wie Golfplaetze, finanziert, die nun ebenfalls Verluste bringen. Sparkassen sind fuer die Beurteilung von Investitionsrisiken nun mal nicht besonders geeignet, zumal wenn es um groessere Investionen geht.

      Beste Gruesse
      Joachim Jahnke

      Die Landesbanken werden sich m.E. zusammenlegen lassen und aus dem internationalen Geschaeft zurueckziehen muessen.

      Beste Gruesse
      Joachim Jahnke

  3. Fred sagt:

    Hallo,
    stellt euch mal vor, Steinbrück meldet sich hier geläutert auf dem Portal und fragt was er tun soll, wenn er erreichen will, dass die Kosten der Finanzkrise und deren Folgen allein von den Gewinnern und Verursachern der Krise bezahlt werden sollen. Er sagt weiter, dass er sich jetzt von seinen Freunden aus der Finanzindustrie getrennt hat und im Rahmen des Grundgesetzes alle Befugnisse hat.

    Man müsste ihm zwar als erstes mitteilen, dass auch er und seine Kollegen zur Gruppe der Verursacher gehört und zahlen müssten…Diäten, Pensionen, Parteikassen…
    Aber davon mal abgesehen –

    Gibt es ein realistisches Konzept uns Bürger und unsere Nachfahren zumindest in diesem Bereich zu entlasten? Unsere Regierung ist per Eid dazu verpflichtet Schaden von uns abzuwenden. Es wäre doch auch mal ganz schön, wenn sich Politiker an das Gesetz, das sie feiern, auch halten würden.

    Gruß Fred

  4. Gaby sagt:

    Hallo Fred,

    wenn Steinbrück diese Fragen stellte, würde sie von seinen Gleichgesinnten nicht ernst genommen und lediglich als Befindlichkeitsstörung abgetan. „Der Mann ist überarbeitet. Kein Wunder!“, würden sie denken.

    Wenn Steinbrück es ernst mit solchen von Dir formulierten Fragen meinte, müsste er von sich aus hinschmeißen, sich also seines Amtes entledigen, wie es z. B. Wirtschaftsminister Glos gemacht hat.

    Es gibt kein realistisches Konzept uns Bürger und unsere Nachfahren von der Steuerschuld zu entlassten, die mittlerweile der höchste Berg in Deutschland geworden ist. Die Möglichkeit hat allein die Politik, indem sie mal eben eine Währungsreform durchführt, aber davon ist jetzt noch nichts zu erahnen. Es bleibt dabei: Der Bürger heißt Bürger weil er bürgt.

    Du weißt doch, was Müntefering einst sagte: Es ist unfair, Politiker an ihren Wahlversprechungen zu messen. Ebenso unfair ist folglich, von Politikern zu erwarten, dass sie an den Buchstaben des Grundgesetzes hängen.

    Beste Grüße

    Gaby

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