1526

global news 1526 11-05-09: Die Arbeitslosigkeit in USA seit Ausbruch der Krise schon um 7 Millionen gestiegen

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3 Responses to 1526

  1. Gaby sagt:

    Hallo, miteinander,

    ich schätze, dass die US-Arbeitslosenzahlen sogar dreimal so hoch sind:

    In den USA existiert bei Arbeitslosigkeit, ganz im Gegensatz zu Europa, keine behördliche Meldepflicht. Wer kein Arbeitslosengeld zu erwarten hat, meldet sich in den USA nicht arbeitslos. Um dennoch eine Statistik führen zu können, werden die US-Arbeitslosenzahlen per wöchentlich repräsentativer Telefonumfragen amerikanischer Haushalte ermittelt.

    In Deutschland werden nicht nur Arbeitslose in mehr oder weniger manipulierten Statistiken geführt, sondern auch Hartz-IV-Empfänger. In den USA hingegen werden Obdachlose nicht mitgezählt und auch diejenigen nicht, die längst aus der zeitlich begrenzten Sozialhilfe herausgefallen sind.

    Wie bei uns, werden die US-Statistiken frisiert:

    Als voll erwerbstätig gilt in den USA, wer mindestens eine Stunde pro Woche arbeitet. In Europa gilt eine Wochenarbeitszeit von 15 Stunden als volle Erwerbstätigkeit.

    Automatisch fliegt aus der US-Statistik heraus, wer, gerechnet auf seine Lebenszeit, volle fünf Jahre arbeitslos war. Die Begründung aus der einstigen Clinton-Regierung lautet bis heute: Wer fünf Jahre lang Arbeit sucht und keine findet, will in Wirklichkeit nicht arbeiten. Folglich ist er auch nicht arbeitslos.

    Zudem gilt derjenige Amerikaner nicht als arbeitslos, der sich zum Zeitpunkt der telefonischen Umfrage in den letzten sieben Tagen nachweislich um Arbeit beworben hat.

    Ehrlich gesagt, kann ich mir kaum eine ungenauere Arbeitslosenstatistik als die der Amerikaner vorstellen und wieder einmal ist bewiesen, dass Amerika tatsächlich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist. 😉

    Bis denne,

    Gaby

    • globalnote sagt:

      Ja, natuerlich. Aber die Tendenz einer Verdoppelung der Arbeitslosigkeit in wenigen Monaten ist schon schlimm genug, auch wenn es tatsaechlich mehr sein duerfte. Auch amtliche Zahlen koennen bei der Tendenz der Entwicklung nur in Grenzen luegen.

  2. Gast sagt:

    Natürlich unterzeichnen die Amerikaner notorisch ihre Arbeitslosigkeit. So erfassen die amerikanischen Arbeitsmarktstatistiken, die in etwa mit dem ILO-Konzept vergleichbar sind, das jeden als beschäftigt zählt, der mindestens eine Stunde im Referenzzeitraum gearbeitet hat, im Durchschnitt etwa 50,6% der Gesamtbevölkerung. In Deutschland sind es, trotz eines etwas geringeren Anteils der Bevölkerung im Erwerbsalter, im Durchschnitt 52,3%.

    1,7% klingen nicht viel, machen in den USA aber etwa 5-6 Millionen Menschen aus. Nimmt man die deutschen Statistiken als Maßstab, dürfte die Arbeitslosigkeit in den USA nach ILO-Konzept um rund 3% und nach nationalen deutschen Konzept, das Menschen, die weniger als 15 Wochenstunden arbeiten und eine Beschäftigung mit mehr als 15 Wochenstunden suchen, als arbeitslos registriert, um etwa 4% höher liegen als die offiziellen amerikanischen Zahlen.

    Dementsprechend läge die Arbeitslosigkeit in den USA nach deutscher Methodik gegenwärtig bei etwa 12.9% ( die aktuelle amerikanische Arbeitslosenquote ist nicht 9,8% sondern 8,9% ).

    Auch die vergleichbare Langzeitarbeitslosigkeit dürfte in den USA etwa doppelt so hoch sein, wie offiziell ausgewiesen. Und dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, daß ja auch die deutschen Statistiken die Lage erheblich beschönigen.

    Für eine halbwegs realistische Darstellung der amerikanischen Arbeitslosigkeit empfiehlt es sich statt der offiziellen US-Definition U-3 die alternative, breiter gefaßte US-Definition U-6, aktuell 15,8%, zu verwenden.

    http://www.bls.gov/news.release/empsit.t12.htm

    Die deutsche Definition liegt irgendwo zwischen U-5 und U-6.

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