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11-03-15: Tricksen mit Lohnstückkosten

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3 Responses to 3276

  1. Traumschau sagt:

    Hallo Herr Jahnke!
    Zum Thema Italien:
    Hier die Foliensammlung von Flassbeck (s. Folie 11):

    Klicke, um auf flassbeck_s4.pdf zuzugreifen

    Flassbeck sagt ja explizit in seinen Vorträgen, dass Italien und Frankreich noch keine Anpassung nach unten vorgenommen haben und erklärt die Probleme die sich daraus ergeben, wenn sie es tun, etc.

    Z.B. hier:

    Die Unterstellung, dass Flassbeck sich nur auf eine Grafik stützt bzw. Italien „bewusst“ außen vor lässt, ist schlicht falsch.
    LG Traumschau

    • globalnote sagt:

      Das mag in der Foliensammlung ja so sein. Doch in der Grafik hat er Frankreich drin und nur ausgerechnet Italien bewußt unterschlagen, weil er die italienische Krise nicht so einfach Deutschland anlasten kann, wie er es z.B. bei Frankreich oder Griechenland tut. Mit dieser Grafik ist er aber hausieren gegangen und hat seine falsche Analyse deutscher Schuld verbreitet. Diese Grafik wurde auch in seinem Blog http://www.flassbeck-economics.de/griechenland-war-auf-gutem-weg-der-bundesfinanzminister-verweigert-sich-der-realitaet-und-griechenland-steht-am-scheideweg/ vorgeführt (auf den sich meine Kritik hier http://www.jjahnke.net/rundbr111.html#3263 bezog) und das ohne jedes Wort zu Italien. Die Leser haben sicher nicht nach seiner Foliensammlung gesucht. So einfach können Sie ihn nicht von der Verdummung reinwaschen.

      Es wäre ein Leichtes gewesen, Italien in die Grafik einzutragen, zumal es das größte Krisenland ist. Genauso irreführend ist übrigens sein Bezug auf das Inflationsziel der EZB, zumal die Lohnstückkosten schon real gemessen werden, also bereits unter Berücksichtigung inflationärer Entwicklungen (z.B. als Bezug von Lohnkosten auf BIP). Daß Jemand, der als Wissenschaftler ernst genommen werden will, zu solchen Tricks greift, ist nicht entschuldbar.

      Der auch in seinem Interview mit Berger in Nachdenkseiten an Deutschland erhobene Vorwurf („Es geht ja um Deutschland im Verhältnis zu Frankreich und Italien. Wir müssen aber über all für einen Ausgleich der globalen Wettbewerbspositionen sorgen, weil sonst auch die gesamte Idee des Freihandels grandioser Mumpitz ist.“) impliziert, daß Deutschland seine Lohnstückkosten gegenüber Italien unangemessen niedrig gehalten hat, was aber so nicht zutrifft, da die italienischen besonders stark gestiegen sind. Italien ist für seine Argumentation wirklich ein „non starter“.

      Beste Gruesse
      Joachim Jahnke

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